DSGVO: Microsoft verpflichtet sich zu mehr Datenschutz

Unter dem Titel „Defending Your Data“ hat Microsoft neue Schutzmaßnahmen aufgesetzt, mit denen der US-Konzern die Daten seiner Kunden stärker schützen will. Das betrifft alle Kunden, die personenbezogene Daten aus der EU in die USA transferieren müssen.

Zwar setzt Microsoft den Datenverkehr aus der EU in die USA nicht aus, aber der Konzern will künftig alle Anfragen von US-Behörden und anderen staatlichen Stellen nach Kundendaten anfechten. Sollten dennoch Daten gegenüber Behörden offengelegt werden müssen und hierdurch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verletzt werden, sollen die Nutzer eine finanzielle Entschädigung erhalten.

Mit diesen neuen Schutzmechanismen bekennt sich Microsoft zur DSGVO und den europäischen Datenschutzrichtlinien und erweitert zugleich sein eigenes grundlegendes Datenschutzversprechen. Die Maßnahmen sollen zeitnah in den Kundenverträgen verankert werden. Das betrifft Unternehmenskunden und Kunden aus dem öffentlichen Sektor. Private Kunden sind vorerst ausgenommen.

Die nach dem Aus des Privacy Shield neu aufgekommene grundsätzliche Problematik des Datenaustauschs EU – USA wird durch diese erweiterten Schutzmaßnahmen freilich nicht gelöst. Dennoch: Microsoft geht mit gutem Beispiel voran – sofern es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt. Mögen andere folgen.