Betrug unter dem Deckmantel von Corona

Die Corona-Pandemie und ihre Folgen bringen – leider – auch neue Betrugsmethoden hervor. Aktuell scheinen Unternehmen im Visier einer sonderbaren Aktion zu sein. Konkrete schädliche Folgen sind derzeit weder bekannt noch absehbar. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vermutet die Vorbereitung groß angelegter Phishing-Versuche und hat Ermittlungen einleiten lassen.

Die Betrüger gehen per Mail und telefonisch vor und geben sich als Vertreter des Bundesamtes für Krisenschutz und Wirtschaftshilfe aus. Dieses Bundesamt gibt es aber nicht. Die Webseite des erfundenen Amtes ist seit wenigen Tagen nicht mehr erreichbar. Zuvor war hier zu lesen:

„Aktuell werden in mehreren deutschen Unternehmen Befragungen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Bundesamtes durchgeführt. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen an Strategien für eine nachhaltige Bewältigung der Coronakrise arbeiten.“

Auf der Webseite befand sich ein Foto Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sowie Fake-Fotos von Ansprechpartnern der vermeintlichen Behörde. Laut Berichterstattung wurde der Vorstandschef des Energiekonzerns RWE Anfang Juli per E-Mail und später telefonisch von angeblichen Mitarbeitern dieses fiktiven Amtes kontaktiert.

Tatsächlich ist bislang noch unklar, welche Absicht hinter diesem Vorgehen steht. Möglicherweise dient die Kontaktaufnahme dazu, Phishing-Maßnahmen gezielt anzubahnen. So genanntes Spear-Phishing könnte der Hintergrund sein. Hier bleiben die laufenden Ermittlungen abzuwarten.

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) weist außerdem auf betrügerische E-Mails hin, die im Zusammenhang mit den Corona-Soforthilfen kursieren. In den Mails wird dazu aufgefordert, Unterlagen an vermeintliche BMWi-Mail-Adressen zu schicken, die aber gar nicht existieren. So sollen vertrauliche Daten abgefangen werden.

Es lohnt sich also immer wieder, wachsam zu bleiben, auch und gerade bei Kontaktaufnahmen von vermeintlich offiziellen Institutionen.