Betrug mit gefälschten Stellenanzeigen
Aktuell gibt es eine weitere neue Betrugsmethode im Netz, die zuerst vor allem in den USA und Großbritannien aufkam, inzwischen aber auch in Deutschland für Schaden sorgt. Zielgruppe der Betrüger sind Stellensuchende, die mit gefälschten Stellenanzeigen geködert werden. Leidtragende sind zusätzlich häufig international agierende Unternehmen, in deren Namen die Betrüger Stellen in Online-Jobbörsen ausschreiben oder per E-Mail an potentielle Kandidaten schicken.
Den Betrügern scheint es vorrangig um Daten der Bewerber zu gehen. Sie verschaffen sich Zugriff auf deren Rechner, spähen persönliche Daten aus, kapern die Identitäten. Ebenso haben sie es unmittelbar auf Geld abgesehen. So wurden Kandidaten während des Bewerbungsprozesses z.B. genötigt, eine bestimmte Software zu kaufen, die angeblich für das Arbeiten vom Home Office aus notwendig ist. Oder es wurde eine Vermittlungsgebühr für die zu besetzende Stelle und das Bewerbungsverfahren verlangt.
Experten gehen für Deutschland von einigen Hundert Fällen pro Jahr aus sowie zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer, da viele Fälle gar nicht erst angezeigt werden. Betroffene Unternehmen, deren Identität für gefälschte Stellenanzeigen missbraucht wird, können sich kaum gegen die Betrugsmasche wehren. Dabei geht es strafrechtlich immerhin um Urheber- und Namensrechtsverstöße sowie Identitätsdiebstahl. Meist bleibt ihnen aber nur die Flucht nach vorne und eine offene Kommunikation über die Vorfälle, um Bewerber zu warnen.
So hält es z.B. die Wiesbadener Kion Group, in deren Namen bereits einige gefälschte Stellenanzeigen im Netz veröffentlicht wurden. Sie warnt auf ihrer Webseite vor den nicht autorisierten Stellenausschreibungen.
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